Leistenbruch

Laparoskopische Hernioplastik

Seit etwa 100 Jahren werden in Deutschland Leistenbrüche routinemäßig operativ behandelt. Dazu muss die Leistenregion mit einem Schnitt eröffnet werden um nach Durchtrennung der verschiedenen Schichten der Bauchdecke schließlich an den Bruchsack selbst zu gelangen. Dieser wird abgetragen und die Bruchpforte wird mit Nähten eingeengt bzw. verschlossen. Danach werden die verschiedenen Schichten der Bauchdecke wieder vernäht. Das heißt, es ist ein großer Eingriff erforderlich, um die Schwachstelle in der Bauchdecke zu verschließen, wobei es trotz sorgfältigster Operationstechnik in bis zu 5% zu einem erneuten Auftreten eines Leistenbruches kommt. (Rezidiv-Hernie).

Mit zunehmender Erfahrung in der laparoskopischen Technik sind wir jetzt in der Lage, den Leistenbruch sozusagen von innen her zu reparieren. Dazu wird wie üblich das Laparoskop über die kleine Nabelwunde eingeführt. Zusätzlich werden li. und re. in Nabelhöhe 2 Arbeitstrokare eingebracht. Wir präparieren dann sorgfältig in der betroffenen Leistenregion den Leistenbruch frei und holen die Bruchsackausstülpung nach innen in den Bauchraum zurück. Die Buchpforte, das heißt also die Schwachstelle, in der Leiste wird dann mit einem etwa 12x8 cm großen Kunststoffnetz verstärkt, welches problemlos und vom Patienten unbemerkt in der Bauchdecke einheilt. Dieses Netz wird zwischen Bauchfell und Bauchwand ausgebreitet und verhindert so das erneute Auftreten eines Leistenbruchs.

Bilder von einer laparoskopischen Leistenbruch-Operation:

Kunststoffnetz bei Leistenbruch-OP

Leistenbruch - Rezidiv rechts:

Die Bruchpforte liegt sehr weit medial und wird mit zusätzlicher Naht verschlossen:

Mit dem Kunststoffnetz (zweite Generation) werden alle Bruchpforten abgedeckt:

irreponible LH links

Netz (Omentum) Incarceration im Bruchsack

Reposition des Omentum ins Abdomen

vollständige Reposition

Bruchpforte freipräpariert

Peritoneum mit Naht verschlossen